WIE FUNKTIONIERT DAS MILIZSYSTEM?

Alle Angehörigen der Feuerwehr (AdF) gehen einer regulären Arbeit nach oder sorgen für Kinder und Haushalt. Der Feuerwehrdienst ist kein 100%-Job. Die Feuerwehrfrauen und -männer sind freiwillig in der Feuerwehrorganisation und werden nach Bedarf aufgeboten. Die Übungen finden jeweils an einem Abend oder in Ausnahmefällen an Samstagen statt.

KÖNNEN AUCH FRAUEN IN DIE FEUERWEHR?

Klar! Die Feuerwehr ist schon längst keine Männerdomäne mehr. Derzeit sind rund 10% aller Feuerwehrangehörigen in der Schweiz weiblich.

EINSATZ WÄHREND MEINER ARBEITSZEIT?

Ein Alarm kann natürlich auch während deiner Arbeitszeit eingehen. Grundsätzlich hat der Arbeitgeber nicht die Pflicht, dich von deiner Arbeit zu entbinden. Dennoch gibt es Lösungen. Sprich mit deinem Chef oder deiner Chefin und zeige die Vorteile auf, die der Arbeitgeber geniesst, wenn er einen ausgebildeten Feuerwehrler im Betrieb hat. (Du kannst mit Notsituationen umgehen, du hast eine durch die Feuerwehr finanzierte Ausbildung als Nothelfer, du kannst Gefahrensituationen besser einschätzen, etc.) Viele Einsätze sind bereits nach einer Stunde oder weniger beendet und du kannst wieder zurück an deinen Arbeitsplatz. Meistens wird die Zeit der Abwesenheit nachgearbeitet oder von den Überstunden abgezogen. So hat auch dein Arbeitgeber/In keinen Nachteil. Natürlich gibt es auch Situationen in denen du unmöglich an einen Einsatz gehen kannst. Denk mal an einen Arzt. Der kann ja seinen Patienten nicht auf der Liege zurück lassen. Kein Problem - die Alarmierung der Feuerwehr ist so ausgelegt, dass immer mit "nicht Einrückenden" gerechnet wird.

WIE OFT WERDE ICH AUFGEBOTEN?

Die Anzahl der Einsätze in deiner Feuerwehr-Organisation ist sehr unterschiedlich. Viele Feuerwehren publizieren auf ihrer Website die Einsätze. Aber Achtung - es ist möglich, dass du je nach Gruppe oder Aufgabengebiet nicht immer alarmiert wirst. Wenn du also siehst, dass die Feuerwehr in deiner Gemeinde z.b. rund 100 Einsätze im Jahr leistet, heisst das nicht, dass du 100 Alarme pro Jahr erhältst. 

WIE FIT MUSS ICH SEIN?

Die körperliche und geistige Gesundheit ist wichtig, dennoch musst du nicht ein Marathon laufen können um in der Feuerwehr dienst zu leisten. Vor allem AdFs, welche mit einem Atemschutz-Gerät ausgerüstet werden müssen Fit sein. Informiere dich bei deiner Feuerwehr über die genauen Anforderungen.

WAS KANN ICH BEI DER FEUERWEHR LERNEN?

Grundsätzlich erhältst du eine Ausbildung zu den Themen Retten, Schützen und Bergen. Vom bedienen schwerer Gerätschaften, das Fahren von Einsatzfahrzeugen, Einsatztaktiken bis hin zu lebenserhaltenden Massnahmen - um nur einen kleinen Teil zu nennen. Das Aufgabengebiet ist enorm. Am besten einfach mal bei einer Übung reinschnuppern...

KANN ICH DEN LKW-FÜHRERSCHEIN BEI DER FEUERWEHR MACHEN?

Für das Führen von Feuerwehrfahrzeugen gibt es eine eigene Führerschein-Kategorie (C1-118). Diese Kategorie berechtigt zum führen von schweren (über 3,5t) Feuerwehrfahrzeugen. Grundsätzlich werden aber nicht alle Feuerwehrleute als Fahrer ausgebildet. Ob und wie du als Fahrer eingesetzt werden kannst, beantwortet dir deine Feuerwehrorganisation.

ERHALTE ICH EINEN LOHN FÜR DEN DIENST IN DER FEUERWEHR?

Ja. Die Übungen und Einsätze sind in der Regel besoldet. Reich wirst du zwar nicht, aber für ein paar schöne Abendessen mit seinem/r Partner/in oder einem kleinen Urlaub kann es schon mal reichen. Entscheidend für die Höhe des Soldes ist neben den besuchten Übungen auch die Anzahl geleisteter Einsätze.

MUSS ICH BEI JEDER ÜBUNG ANWESEND SEIN?

Grundsätzlich ja. Jede Übung hat ein bestimmtes Thema. Wenn du bei diesem Thema fehlst kann es im Einsatz gefährlich werden. Klar kann es mal sein das du im Urlaub oder sonst verhindert bist. Sprich mit dem Ausbildungsverantwortlichen, einige Feuerwehren haben die Möglichkeit eine Übung vor- oder nachzuholen. Die Termine für Übungen werden innerhalb der Organisation bis zu einem Jahr im voraus geplant. So kann man sich die Übungstermine frühzeitig reservieren. In der Regel werden die Schulferien berücksichtigt und in diesen Zeiten keine Übungen durchgeführt.

ICH HABE EINE BIENENSTICHALLERGIE - KANN ICH TROTZDEM ZUR FEUERWEHR?

Kürzlich wurden wir gefragt ob jemand mit einer Bienenstichallergie in die Feuerwehr kann. Der Gedanke dahinter: "wenn ich während einem Einsatz gestochen werde, muss ich in ärztliche Behandlung und bin eine Last statt eine Hilfe". Natürlich ist das möglich! Sicherheit steht in der Feuerwehr an erster Stelle. Es kann zum Beispiel passieren, dass jemand über einen ausgelegten Schlauch stolpert und sich den Knöchel verstauchen - derjenige ist dann ein ähnlicher Fall wie bei der Bienenstichallergie. Grundsätzlich kann dir so etwas an keinem besseren Ort, als in der Feuerwehr geschehen. Du hast viele Kollegen um dich, die sich um dich kümmern. Vielfach ist sogar auch der Rettungsdienst vor Ort - also kein Problem - jedem kann etwas passieren.

ALARM - HABE ICH BEIM EINRÜCKEN IN DAS FEUERWEHR-DEPOT MIT MEINEM FAHRZEUG SONDERRECHTE IM STRASSENVERKEHR?

Nein! Solange du nicht in einem Auto/LKW sitzt welches mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs sein darf hast du keine Sonderrechte. Eine 30er-Zone bleibt eine 30er-Zone und das Rotlicht bleibt rot - auch wenn es ein Notfall ist. Die Sicherheit geht vor, das gilt auch für das Einrücken in das Feuerwehr-Lokal. Auch die Feuerwehrfahrzeuge selber fahren nicht immer mit Sondersignalen. Je nach Einsatzart und Dringlichkeit wird eine Alarmfahrt angeordnet - oder eben auch nicht. Das steht auf dem Aufgebot, welches die Feuerwehr von der Alarmzentrale (Tel 118) bekommt. Also, schön easy - du sparst so oder so nur wenige Sekunden mit schnellem Fahren.


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